Wir begrüßen und unterstützen in vollem Umfang die wissenschaftliche Aufarbeitung der bislang weitgehend unerforschten Verfolgung von Schwulen und Lesben im Saarland von 1935 bis 1994. Und so sehr wir die Errichtung eines Mahnmals befürworten – erst mit Abschluss der Forschungsarbeiten zeigt sich die ganze Tragweite und Bedeutung. Das sollte uns dieses wichtige Thema wert sein und darauf haben im Kulturausschuss bereits auch hingewiesen.
Die Errichtung eines Mahnmals fußt auf einer ausgiebigen wissenschaftlichen Aufarbeitung, für die die SPD-Landtagsfraktion erneut 20.000 Euro als Landesanteil in den Doppelhaushalt eingestellt hat. Jetzt so schnell wie möglich ein Mahnmal zum Selbstzweck zu errichten, wie die Jamaika-Koalition es wünscht, untergräbt diesen Anspruch und wird dem Thema nicht gerecht.
Das Landesinstituts für Pädagogik und Medien sucht dazu aktuell in den sozialen Medien Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zur Unterstützung der Arbeiten. Und nach einer bundesweiten Ausschreibung wurden zwei ausgewiesene Wissenschaftler*innen gefunden, die seit Monaten in den einschlägigen Archiven recherchieren und entsprechende Akten und Literatur sichten.
Diese fundierte wissenschaftliche Aufarbeitung ist wichtig, um auch in Zukunft für eine Gesellschaft der Vielfalt und Offenheit eintreten zu können und sich gegen jede Form der Diskriminierung einzusetzen. Für Toleranz, Würde und Freiheit soll das Mahnmal stehen: Diese Werte bilden den Grundsatz unserer modernen Gesellschaft. Dafür kämpfen wir jeden Tag!