SPD fordert Erhalt der Förderung der Saarbrücker Hefte

18. Mai 2020

Als kleingeistig und stillos zugleich bezeichnen die Kulturpolitiker*innen der SPD-Stadtratsfraktion, Susanne Commerçon-Mohr, Sascha Haas und Karin Altmeyer, die Entscheidung von Oberbürgermeister Uwe Conradt, den jährlichen Zuschuss der Landeshauptstadt an die „Saarbrücker Hefte“ zu streichen.

„Die Coronakrise macht es den Kulturschaffenden in Stadt und Land schon schwer genug. Sie jetzt als Vorwand zu nehmen, um einer verdienten Saarbrücker Institution die Unterstützung zu verweigern, ist beispielhaft für den Umgang des Oberbürgermeisters mit den Teilen der Kulturszene, die ihm nicht in den Kram passen,“ so Susanne Commerçon-Mohr, die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion. „Wir haben den Eindruck, dass hier sozusagen die Ungunst der Stunde genutzt werden soll, um sich eines Mediums zu entledigen, das auch die Kommunalpolitik immer wieder kritisch hinterfragt.“ Anstatt auf ein Gesprächsangebot der Redaktion aus dem Oktober einzugehen, habe Conradt die ehrenamtlichen Macher der Zeitschrift monatelang ignoriert und stelle nun ohne Vorwarnung die Unterstützung ein.

Während andere saarländische Städte wie Neunkirchen längst Maßnahmen ergriffen hätten, um die lokale Kulturszene in der Krise am Leben zu erhalten, warteten ausgerechnet in der Landeshauptstadt die Künstler*innen und die Kreativwirtschaft bis heute auf klare Signale der Verwaltungsspitze. „Die SPD-Stadtratsfraktion hat schon vor Wochen kritisiert, dass die Stadt die Szene im Stich lässt,“ so Commerçon-Mohr weiter. „Es gibt nicht einmal eindeutige Aussagen dazu, was aus bereits bewilligten Projekten werden soll.“ Den Stadtrat vertröstet die Verwaltung auf die Sitzung des Hauptausschusses in der nächsten Woche – für die Kulturschaffenden, die sich in echten Existenznöten befinden, ist aber jeder Tag ohne greifbare Zusagen ein verlorener Tag.

Was die „Saarbrücker Hefte“ angeht, wird die SPD-Stadtratsfraktion nicht nur kritische Nachfragen an die Stadtverwaltung stellen, sondern sagt auch massive Unterstützung beim Erhalt dieser regionalen Bastion des kritischen Journalismus zu.